Es entsteht momentan ein Archiv aus vielen Fotos, die bewusst unbearbeitet bleiben und gerade dadurch das von Walter Benjamin in seiner Schrift „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ beschriebene Phänomen des „Auratischen“ beispielhaft aufzeigen.

Zur Vernissage der Ausstellung „Zeitgenössische Kunst von Nachbarn für Nachbarn“ in der Galerie M am 15.10. soll ein Portrait dieses Ortes präsentiert werden, der zwar von vielen MarzahnerInnen täglich „begangen“ wird, dabei aber -wenn überhaupt- lediglich als „notwendiges Übel, das man möglichst bald sanieren sollte“ wahrgenommen wird. Die Künstlerin stellt hierbei die Frage, ob die „Patina“, die öffentliche Orte über viele Jahre ganz natürlich erhalten, nicht auch Spuren von individueller Existenz bedeuten und damit eine durchaus beachtenswerte „Würde“ besitzen, über die es sich mitunter lohnt, einmal unvoreingenommen reflektieren zu wollen. Die Autorin behauptet, dass gerade die Kunst diese alternative Reflexion und darüber Schärfung der Wahrnehmung leisten kann. Wir sind auf das Ergebnis und die Reaktionen der BürgerInnen sehr gespannt!