20 Years Later
20 Years Later
Montag, 4. August 2014
Heute hat Herr Torsten Preussing im Rahmen seines TKM-Projekts „Im Westen geht der Osten auf“ das ehem. RIAS Funkhaus am Hans-Rosenthal-Platz in Schöneberg besucht. Nachdem er zuvor schon in Alt-Tegel auf den Spuren seiner Ahnen Station gemacht hatte, ginge es heute um seine berufliche Laufbahn als Radiomacher und Rundfunkredakteur, die mit der „Wende“ zusammenhängenden Veränderungen im nun gesamtdeutschen Rundfunkwesen und letztendlich die Bedeutung dieses Gebäude für ihn persönlich. Es war die erste Annäherung an dieses Gemäuer mit dem denkmalgeschützten RIAS-Schild auf dem Dach seit 20 Jahren. So hatte Herr Preussing auch allerhand zu berichten und zu zeigen.
Hier kann man ihn als jungen Rundfunkmann während einer Veranstaltung im polnischen Zgorzelec bei einer offiziellen Regierungsveranstaltung der Volksrepublik Polen zum 20. Jahrestag des Abkommens mit der DDR über die „Oder-Neiße-Firedensgrenze“ beobachten. Der Blick scheint die Neiße abwärts gen Ostsee zu schweifen, doch im Prinzip stand er als „Hintermann“ da, um die Live-Reporter und den Dolmetscher links „abzuschirmen“.
Überraschenderweise hatten wir bei unserem Schöneberg-Besuch einen „Zaungast:“ Herr Ralph Billmann, Berliner Bürger aus Zehlendorf, frischpensionierter Bauingenieur, Pianist, Kinderbuchautor, abstrakter Maler (und als solcher neues TKM-Gastmitglied) war neugierig und wollte uns als „freudlicher Mithörer“ bei unserer Gesprächsrunde begleiten.
Es war aus historischer Perspektive sehr informativ und zugleich künstlerisch spannend mitzuerleben, wie sich die beiden Herren mitunter doch recht unterschiedliche Erlebens- und Erfahrungs-Situationen aus der individuellen Vergangenheit (z.B. die Lieblings-Schlagersendungen im Radio zur Jugendzeit) spontan zum Abgleich vorgelegt haben. Dabei ging es u.a. auch um DDR-Grammatik und die Definition des Wortes „Klassenfeind“.
Die Bedienung im Restaurant war recht unfreundlich, die Wespen recht agressiv und dann hat es auch noch geregnet. Das ist alles nicht ins Gewicht gefallen, denn der Informationsfluss war intensivst.
Herr Billmann will ja als weiteres TKM-Projekt einen gemalten Zehlendorfer Gruß an Marzahn realisieren. Herrn Preussings Wunsch war, dass da auch die „Wilmersdorfer Witwen“ drin vorkommen. Herr Billmann denkt da eher an die vielen tausenden Plattenbaufenster, die er zu einer Art gemalten „Marzahner Adventskalender“ komponieren will. Auf jeden Fall haben sich die beiden Herren aus Ost und West gut verstanden und vielleicht wird es ja zur Vernissage am 15.10. in der Galerie M eine Art „Im Westen geht der Osten auf, sowie der Westen im Osten aufgeht“ geben, wenn West-Gemälde und Ost-Hörspiel zusammen präsentiert werden.
Ein Tag im Projekt des Herrn P.