Schneiderkunst als Zeitreise
Schneiderkunst als Zeitreise
Samstag, 19. Juli 2014
Das Projekt „Zeitreise“ (Arbeitstitel) von Frau Dr.s.c. Dagmar Geneit und Herrn Dr.s.c. Hans-Jürgen Klinger will sich der Zeit Preussens von vor 200 Jahren annähern. Im Zentrum dieses Projekts steht die möglichst akribisch-authentische Herstellung einer Garderobe aus dieser Zeit für die Dame und den Herrn.
Diese Seite dient dazu, den Prozess dieser Arbeit im Kontext der „Appropriation-Art“ möglichst in „Echtzeit“ zu dokumentieren und damit die Erkenntnisse des Fortgangs der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
19.07.2014: ...viele viele Nadeln
Übersetzung der Schnittmuster aus dem „Schneiderenglisch“, Diskussion über die grüne Krawatte, die Höhe des Rocksaums für die Dame und anschließende erste Anprobe des „Frack-Rohbaus“ für den Herrn.
Statement Herr Dr. s.c. Klinger zum Thema: Ist Handwerk Kunst?
Kleiner Bericht über das Leiden eines Anprobeopfers
Nachdem dem Gespräch mit Moritz mußte ich bei der Schneiderin ( Dagmar)
zur Anprobe antreten. Das hieß Hemd, Hose, Weste und den voller Nadeln
steckenden Probeschnitt für den Frack anziehen. Es lief eigentlich ganz gut ab, wenn man
von der schönen warmen Außentemperatur, dem Stillstehen und dem plötzlichen Erwachen der Voodopriesterin in Dagmar absieht. Nach 2 Nadeln in meiner Schulter und
gefühlten 1000 Stunden Stillstehen war sie es zufrieden und ich durfte mich wieder auspellen. Allerdings hatt mich das Resultat der Bemühungen für all die Leiden entschädigt.
Mit freundlichen Grüßen
Max (Herr Klinger)
Die Suche nach der Spitze
Nachdem unsere Haus-und Hoflieferantin uns mitteilte, das die ach so
dringend benötigte Spitze nicht lieferbar ist , war ein kollektiver Aufschrei
zu hören. Das nötigte uns zu einer größeren Expetition aufzubrechen
um doch noch an die benötigte Ware zu gelangen.
Nach mehreren Anläufen und immer die bösen Worte "Ham wa nich"
gelangten wir zu dem Entschluss doch noch ein Schmuggelboot loszuschicken.
Als die Lawine losgetreten war kam " La Aguja " auf die spannente Idee
doch gleich noch eine Anprobe des Fracks zu machen.
Hier also noch der Bericht von der Nadelfront:
Nach ausgiebiger Beratung über die Aufschläge und den Kragen war es dan
soweit. Max mußte an die Front und sah sich einer geschlossenen Reihe
Aguja`s gegenüber. Durch standhaftes Aushalten aller Angriffe und dem
tapferen Unterdrücken der Schmerzen gelang es mir aus den Fängen der
Nadelprinzessin zu entkommen. Ich fühlte mich wie die sprichwörtliche
"Nadel im Heuhaufen ".
Aber schön wirds , so schön da könnte man glatt " Rungenatich "werden.
Mit freundlichen Grüßen aus der Heilanstallt
Max
Endspurt
Nachdem „la Aguja“ die letzten Stiche an der Nadelfront getan hatte ,
kam es zu einem Grundsatzreferat was alles noch ansteht und getan werden müsste.
Nach dem Füllen von ca. 3 Pergamentrollen stand der weitere Schlachtplan fest.
Mit klaren und festen Befehlen wurden die Truppen instruiert um das Ziel Vernissage
termingerecht und pünktlich zu erreichen .
Ein Teil der Anweisungen wurde schon erledigt , der Rest kommt am Wochenende
dran. Wir gehen also mit guten Gefühl in den Endsport .
Bis zum Aufbau verbleibe ich mit besten Grüßen
Max der Getriebene